Permakultur: „permanent agriculture“ = dauerhafte Landwirtschaft
Mithilfe im Klostergarten Berg-Sion
Montag, 14.00 – 16.00 Uhr
- 4. November 2024
- 11. November 2024
- 18. November 2024
- erstmals 10. März 2025
- 24. März 2025
- 7. April 2025
- Di, 22. April 2025, anstatt Mo, 21. April
- 5. Mai 2025 –> danach jeden Montag bis und mit Mo, 17. November 2025
„Permakultur ist ein Konzept, das auf die Schaffung von dauerhaft funktionierenden, nachhaltigen und naturnahen Kreisläufen zielt. Ursprünglich für die Landwirtschaft entwickelt, ist sie inzwischen ein Denkprinzip, das auch Bereiche wie Energieversorgung, Landschaftsplanung und die Gestaltung sozialer Infrastrukturen umfasst. Grundprinzip ist ein ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiges Wirtschaften mit allen Ressourcen“
Im Klostergarten Berg Sion wollen wir ein sich selbst erhaltendes System schaffen, bei dem alles optimal genutzt wird. Durch konsequenten Verzicht auf Insektizide, Pestizide und chemische Zusätze wollen wird die Artenvielfalt fördern, Nützlinge als natürliche Schädlingsfresser anlocken. So verbessert sich die Bodenqualität, die Fruchtbarkeit wird erhöht. Als Dünger wird nur Kompost eingesetzt.
Weitere Informationen finden Sie beim Permakultur Designer Marcus Pan Feldbach, der unseren Garten plant www.permakultur-auenhof.ch oder unter www.permakultur.ch
Generationen-Teamwork im Klostergarten
Das Generationenhaus Gommiswald fördert die aktive Mitarbeit unterschiedlichster Menschen aus verschiedenen Generationen. Gemeinsame Arbeit verbindet, schafft Nähe und Vertrauen, schafft Beziehungen.
Dank dem Entgegenkommen der Klostergemeinschaft der Prämonstratenserinnen vom Berg Sion und deren Beirat darf der Verein Generationenhaus den früher bestehenden Obstgarten wieder aktivieren und mit Leben füllen. Neben den Obstbäumen und einer Hecke aus vielen Wildsträuchern pflanzen wir Beeren und Gemüse. Zudem leben Bienenvölker und Hühner im Garten.
Wir arbeiten alles mit freiwilligen Helferinnen und Helfern, welche viel Fachwissen und Motivation einbringen. Zur Mitarbeit brauchen sie keine Vorkenntnisse: Gestalten, Zusammensein und miteinander Werken, sich austauschen, Gespräche führen, all das ist Lohn für das Engagement. Später werden die Erträge des Gartens ein erfreulicher „Lohn“ sein.
Der Klostergarten entsteht
Am 09.09.2021 verpflockten wir nach den Plänen von Marcus Pan, Permakulturdesigner in Feldbach unseren Garten. Zusammen mit einer Oberstufenklasse pflanzten wir eine zweireihige Hecke mit gesamthaft 160 Wildsträuchern aus 40 Sorten entlang des 120 m langen Wildschutzzauns. Weiter setzten wir 21 Bäume, die nacktwurzeligen Obstbäume mit einem nicht verzinkten Drahtgitter als Mäuseschutz versehen. Diese Gitter zerfallen innert 2-3 Jahren. Zudem vergruben wir unter den Baumkronen Wurzeln von Alant, Beinwell und Meerrettich zum Fernhalten der Mäuse. Die Erde um die Bäume und die Heckensträucher wird mit Mulch (altes Heu) abgedeckt. So trocknet der Boden weniger aus.
Unsere Bäume
Wir haben einheimische Bäume ausgewählt, welche in der Höhenlage (700m), der Südexposition und dem starken Wind (viel Westwind und Bise) gut zurechtkommen. Zudem achteten wir auf eine gute Fruchtfolge, Bekömmlichkeit und Lagerfähigkeit der Früchte.
9 Apfelbäume: Ametyst/Ariva/Berlepsch/Boskoop/Danziger Kant/Gravensteiner/Usterapfel/Spartan/Topaz
3 Birnbäume: Clapps Liebling / Gute Luise von Avranches / Conférence
3 Zwetschgenbäume: Bühler Frühzwetschge / Fellenberger / Mirabellen de Nancy
2 Aprikosenbäume
2 Mandelbäume
1 Maulbeerbaum
1 Quittenbaum
1 Rosskastanie, 2 Edelkastanien, 1 Nussbaum und 1 Linde als Windschutz im Westen.
Hühner
Im sanierten Hühnerhaus leben 50 Hühner. Sie legen fleissig ihre Eier und verbessern durch ihr Scharren und ihren Kot unseren Boden. Ein Team von Freiwilligen umsorgt die Tiere täglich. Der gesetzlich vorgeschriebene Winterauslauf musste neu erstellt werden. Ein mobiles Hühnerhaus erlaubt uns, die Hühner im ganzen Garten ihre wichtige Mitarbeit zu leisten.
Die Eier verkaufen wir beim Generationenhaus Gommiswald an der Riedenstrasse 1.
Klostergarten 2022
2022 bauten wir Wege und Treppen sowie den Gemeinschaftsplatz. Für den Gemüsegarten legten wir zur Eindämmung des Graswachstums eine Schicht Jutesäcke direkt auf die Wiese. Der Erde führten wir pyrolisierte Holzkohle und Hornspäne als Dünger bei. Die Gartenwege führen wir horizontal im Gelände um möglichst viel Regenwasser im Garten zurückhalten zu können. Zum Wasserrückhalt in den Wegen trägt auch die Juteschicht unter den Holzschnitzeln bei.
Kürbisse als Bodenbedeckung, hoch wachsender Süssmais und sich am Mais hochrankende Stangenbohnen wachsen gemeinsam in einem Beet. Bio-Kartoffeln, später Zwiebeln und Zuckerhutsalat teilen sich das zweite Beet. Eine Gründüngung zur Bodenverbesserung blüht im dritten Beet.
Nach der Bepflanzung giessen wir in den ersten Tagen mit Brennesseljauche. Später auch im trockenen Sommer geben wir kein Wasser mehr. Mit Ollas (Tongefässe) im Boden befeuchten wir die Gartenerde.
Nach der Ernte lassen wir die Pflanzen stehen. Sie dienen im Winter vielen Kleinlebewesen als Unterschlupf. Im Frühling werden die Pflanzenreste klein zerschnitten und an Ort dem Boden zurückgegeben. Die Erde wird leicht gelockert und dann neu bepflanzt.
Klostergarten 2023
Wir pflanzten eine 30 Meter lange Beerenhecke mit Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Jostabeeren, Tayberen und japanische Weinbeeren. Den Gemüsegarten erweiterten wir um ein Beet. Wir legten Setzkartoffeln auf die Grasnarbe, deckten diese mit 50cm Heu zu. Die Kartoffel wachsen durch das Heu und wir haben nach der Ernte frische Gartenerde (Heukartoffeln).
Das Heu schichteten wir zu Tristen auf. So haben wir immer genügend Mulch vorrätig. Mauswiesel und Hermeline sollen uns unterstützen die Mauspopulation in einem Gleichgewicht zu halten. Als Wohnung dienen ihnen die vier Wieselburgen mit den Wohnkammern.
Bienen
Im aussen frisch gestrichenen und innen mit neuen Kästen ausgestatteten Bienenhaus hat es Platz für 9 Völker. Diese werden von unserem Imker Andreas Zweifel betreut.
Ausblick 2024
Geplant ist noch ein kleiner Kräutergarten mit einer Sandstein-Trockenmauer und ein Trockenbach mit abgeleitetem Dachwasser soll durch den Garten geführt werden. In Stahlwannen kann ein Feuchtbiotop entstehen.
Im Kompostgarten sammeln wir Grünzeug wie Gartenabfälle und Laub, zudem feines Holz und Hühnermist. Daraus stellen wir in einem heissen Rotteprozess selber Humus her.
Wollen sie Teil des Garten- oder Hühnerteams werden?
Haben Sie Lust mitzuwirken? Bitte melden Sie sich im Generationenhaus Gommiswald.
Sie sind herzlich eingeladen zur Teilnahme, zum Mitschaffen oder einfach um den Garten zu geniessen.
Für die Betreuung der Hühner können Sie sich ebenfalls im Generationenhaus Gommiswald melden.
Jährlich werden vier öffentliche Gartenführungen angeboten.
Wir danken unseren grosszügigen Sponsoren für die Unterstützung beim Aufbau dieses Paradieses.